Informationen zur Buche

Allgemeines zur Buche

Innerhalb der gesamten Gattung der Buchengewächse (lat. Fagacea) sind die Buchen (lat. Fagus) eine eigene Gattung. In Europa findet man sowohl die Rotbuche (lat. Fagus sylvatica) als auch die Orientbuche (lat. Fagus orientalis). In der nördlichen gemäßigten Zone Europas, Amerikas und Asiens ist die Buche mit acht bis elf Arten vertreten, wobei sich die meisten Arten im Osten Asiens finden. Das wintermilde und sommerkühle Klima, das hier in Verbindung mit feuchtem ozeanischem Klima herrscht, wird von der Buche bevorzugt. Obwohl sie Gebiete mit strengen Frösten und starker Trockenheit meidet, ist die Buche in südlichen Verbreitungsgebieten auch in Gebirgslagen zu finden. Anhand von fossilen Funden von Buchen kann man nachweisen, dass vor 10 Millionen Jahren eine Abkühlung in Gebieten mit bis dahin subtropischen Klima stattfand. Ein vermehrtes Aufkommen der Buche war die Folge.

Buchenallee

Der Buchenstamm

Die Buche hat einen Stamm mit glatter, grauer Rinde und sommergrüne Blätter. Nur selten bildet sie am Buchenstamm eine schwache Borke aus. Die Blätter der Buche zeichnen sich dadurch aus, dass sie ganzrandig, gekerbt oder gezähnt sind. Darüber hinaus haben sie kleine Härchen am Rand, was man „gewimpert“ nennt. Die Laubblätter stehen wechselständig und bilden schmale Nebenblätter aus. Buchen sind einhäusig monözisch, also einhäusig getrenntgeschlechtig und werden mittels Anemophilie bestäubt, d.h. mit Hilfe des Windes. Die männlichen Blütenstände sind kätzchenartig, zeichnen sich also durch ein fühlbar weiches Äußeres aus, das mit einem Katzenfell vergleichbar ist. Aus den weiblichen Blütenständen, die meist zu dritt zusammen sitzen, bilden sich die Bucheckern. Darunter versteht man dreikantige Nüsse, die sich paarweise oder zu dritt in dem Achsenbecher (lat. Cupula) befinden.

Buchenstamm

Bucheckern

Bucheckern werden erst von einer Buche produziert, wenn sie ein Alter zwischen 40 und 80 Jahren erreicht hat. Selbst dann gibt es nur alle 5-8 Jahre im September einen reichen Fruchtbehang. Auf ein Jahr mit einem reichen Ertrag folgt immer ein Jahr mit einer geringen Ernte, auch wenn die klimatischen Voraussetzungen für eine hohe Ernte sprechen würden. Obwohl Bucheckern leicht giftig sind, spielten sind in der Vergangenheit auch in der menschlichen Ernährung eine Rolle. Aus den Bucheckern wurde sowohl Öl gepresst als auch ein Kaffeeersatz hergestellt. Durch das Rösten der Bucheckern wurden die giftigen Substanzen in ihnen abgebaut und ein besseres Aroma der Nüsse erzielt.

Bucheckern

Buchenholz

Das Holz der Buche ist hart und schwer und weist nach einer Vorbehandlung eine hohe Biegsamkeit auf. In der Holznutzung spielt die Rotbuche die wichtigste Rolle. Jährlich werden etwa sieben Millionen Quadratmeter Buchenholz geschlagen, was ungefähr einem Sechstel des Gesamtholzeinschlages in Deutschland entspricht. In Deutschland und in Teilen West- und Mitteleuropas ist die Rotbuche der mit Abstand häufigste Laubbaum. Ihr Anteil an der deutschen Gesamtwaldfläche beträgt ca. 13,7 %, im Westen Deutschlands sogar bis zu 16 %. Dies unterstreicht die Bedeutung der Buche als Nutz- und Industrieholz.

Farbe des Holzes

Während das Holz der Buche einen farblich homogenen Aufbau hat, wird bei älteren Exemplaren zum Teil ein dunklerer fakultativer Kern ausgebildet, den man „Rotkern“ nennt. Wird das Holz gedämpft, eine ölhaltige Holzversiegelung aufgebraucht oder werden Wasserlacke genutzt, so intensiviert sich die Farbe, das Buchenholz wird „angefeuert“.

Buchenholz

Eignung und Verwendung

Im Möbelbau und für den Innenausbau wird das Holz der Buche als Möbelholz massiv und als Furnier genutzt. Möchte man es der Witterung aussetzen, so muss man es behandeln, da es sonst wenig dauerhaft ist. Buchenholz ist in Deutschland das wichtigste Laubholz. Man erhält es als gedämpftes und ungedämpftes Rund- und Schnittholz sowie als Furnier. Obwohl es neben Kiefernholz und Fichtenholz das am häufigsten verwendete Industrieholz ist, liefert es außerdem sehr begehrte Spezialhölzer für mannigfaltige Verwendungen. Als Konstruktions- und Bauholz in massiver Form ist es dennoch nur eingeschränkt nutzbar, da das Holz der Buche nur über eine mangelhafte Standfestigkeit verfügt. Über 250 verschiedene Anwendungsfelder sind insgesamt für Buchenholz bekannt. Am häufigsten wird es bei der Herstellung von Span- und Faserplatten sowie in der Papierindustrie genutzt, wo es der Zellstoffherstellung dient. Weiterhin verwendet man es im Besonderen als Chemiezellstoff für die Produktion von Regeneratfasern wie Viskose oder Lyocell, die zur Herstellung von Textilien und technischen Garnen verwendet werden. Auch als Brennstoff werden Buchen gerne genutzt. Das Buchenholz lässt sich leicht spalten und ist aufgrund seines hohen Brennwertes und schönen Flammenbildes sehr begehrt.

Eignung Buchenholz