Edelstahl
Edelstahl
Sämtliche rostbeständigen, bzw. säurebeständigen, Stähle sind Eisenbasislegierungen, deren Anteile an FE (Ferrum = Eisen) mindestens 50 % betragen. Ein Stahl, der im Kontakt mit Wasser oder feuchter Luft, auch nach längerer Zeit, nicht rostet, bzw. korrodiert, wird als rostbeständig bezeichnet. Die Rostsicherheit von Stählen erfolgt primär durch die Zugabe von Chrom (Cr). Stähle mit einem Chromanteil ab 12,5 % gelten als rostbeständiger Stahl. Weitere Legierungselemente nehmen Einfluss auf die Eigenschaften von Stählen. Nickel (Ni) verbessert zum Beispiel die Korrosionsbeständigkeit und Mangan (Mn) erhöht sowohl die Festigungswerte als auch die Verschleißfestigkeit von Stählen. Je nach Eigenschaft und Anwendungszweck unterscheidet man nach ihrer Gefügeform zwischen martensitischen, ferritischen und austenitischen Stählen.
Martensitischer Stahl
Das sind vorwiegend Chromstähle mit Chromgehalten von 12 – 18% – bei einem C-Gehalt (Kohlenstoff) von 0,10 bis 1,2%. Diese Stähle sind magnetisch und werden für die Herstellung mechanisch hochbeanspruchter Konstruktionsteile verwendet. Sie werden auch für gehärtete Werkzeuge verwendet, wenn eine erhöhte Beständigkeit gegen oxydierende Säuren erforderlich ist.
Ferritischer Stahl
Das sind vorwiegend Chromstähle mit Chromgehalten von 12,5% bis 18% – bei einem C-Gehalt (Kohlenstoff) unter 0,1%. Sie sind magnetisch und nicht härtbar, können aber geschweißt werden. Haupteinsatzgebiet dieser Stähle ist die Salpetersäureindustrie. Weitere Einsatzgebiete sind Haushaltswaren aller Art und die Automobilindustrie (Zierleisten, Raddeckel).
Austenitischer Stahl
Die austenitischen Stähle gehören zu den meist verwendeten Stählen. Sie sind antimagnetisch und durch Wärmebehandlung nicht härtbar. Diese Stähle lassen sich hervorragend schweißen und zeichnen sich in geglühtem Zustand durch ein niedriges Streckgrenzverhältnis und selbst bei extrem tiefen Temperaturen durch sehr hohe Zähigkeitswerte aus. Im Allgemeinen spricht man hier von Edelstahl, richtig wären die Begriffe V2A oder V4A, wobei sich diese beiden Stähle wiederum durch verschiedene Legierungen in der Qualität unterscheiden.