Linde – Lindenholz

Linden (lat. Tilia) gehören nicht nur zu den Lindengewächsen, wo sie eine eigene Pflanzengattung bilden, sie sind ebenfalls Teil der Familie der Malvengewächse. 20 bis 45 Arten umfasst die Gattung der Linden, welche hauptsächlich in gemäßigten bis subtropischen Gebieten vorkommen. Allein in China gibt es 19 Arten der Linde, wobei 15 davon dort endemisch, also nur an diesem Ort zu finden sind. Die Linde gehört zu den Laubbäumen und erreicht je nach Art eine maximale Größe zwischen 15 und 40 Metern. Dabei variiert der Stammdurchmesser artentypisch zwischen 1 Meter und 1,8 Meter. Die Größe der Linden ist selbstverständlich eng mit ihrem Alter verknüpft. Linden können bis zu 1.000 Jahre alt werden.

Die gestielten Laubblätter der Linde sind wechselständig und zweizeilig angeordnet und haben ein herzförmiges Aussehen.Während der Blüte befinden sich drei oder mehr Blüten im zymösen, achselständigen Blütenstand, wobei ein längliches großes Hochblatt mit der Blütenstandachse lang verwachsen ist. Dieses dient als Flügel, wenn der Fruchtstand herab fällt. Die zwittrigen Blüten der Linde duften stark und bestehen aus fünf Kelchblättern, deren Kronblätter weiß oder gelb sind.

Lindenbaum

Linden können sich auf zwei verschiedene Arten vermehren. Zum einen generativ, also per Bestäubung durch Insekten oder den Wind, wobei die Samen im Wesentlichen durch den Wind verbreitet werden. Zum anderen vermehren sich die Linden vegetativ, also durch Stockausschlag und Wurzelbrut. Obwohl in Mitteleuropa nur die Sommerlinde (lat. Tilia platyphyllos) und Winterlinde (lat. Tilia cordata) heimisch sind, hat das Lindenholz sowohl in der forstlichen Nutzung als auch im Brauchtum einen festen Platz. Ergänzt werden sie in der Holznutzung um die Holländische Linde, welche eine Kreuzung der ersten beiden ist.

Farbe des Lindenholzes

Lindenholz ist von heller Farbe. Es ist weißlich bis gelblich und hat oft einen rötlichen oder bräunlichen Einschlag. Darüber hinaus zeigt es einen matten Glanz. Nur selten ist es grünlich gefleckt oder gestreift.

Lindenblätter

Eignung und Verwendung von Lindenholz

Das Holz der Linde wird überwiegend in der Drechslerei, der Schnitzerei und der Bildhauerei eingesetzt wird. Es galt lange „lignum sacrum“ als heiliges Holz, weil aus dem Lindenholz viele Heiligenfiguren geschnitzt wurden. Weiterhin findet das Holz der Linde Verwendung in der Möbelherstellung, wo es als Absperrfurnier, Blindholz oder auch als Nussbaumimitat genutzt wird. Darüber hinaus wird Lindenholz vielfältig eingesetzt, so zum Beispiel in der Herstellung von Spielwaren, Küchengeräten, Zeichenbrettern, Fässern, Behältern (deren Inhalt geruchs- und / oder feuchtigskeitsempfindlich ist), Bleistiften oder im
Musikinstrumentenbau.

Lindenzweige